Blog Post

Chaos und Krise: Wie Führungskräfte richtig entscheiden

In Zeiten wie diesen braucht es viel mehr als sonst den richtigen Ansatz, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und genau dazu braucht es die richtigen Führungskräfte. 

Liebe CEOs, liebe Geschäftsleitungen,

bitte überlegt genau, ob Ihr diejenigen seid, die tatsächlich in der Lage sind, die heute aktuell nötigen Entscheidungen zu treffen. Ob ihr gerade die richtigen seid, um in der Krise das Schiff aus dem Sturm zu steuern. In welchen Zustand befindet ihr euch? Und welchen Status hat das Problem?

Ich durfte diese Woche die wahrscheinlich vorerst letzten Workshops und Strategietagungen einiger Unternehmen begleiten - und habe mit vielen Führungskräften gesprochen. Die einen sagen  »Ja, mein Chef macht das toll«, die anderen haben den Eindruck »Mein Chef ist überfordert«. 

Woran liegt das?

Ich möchte euch erinnern an den Artikel, den ich veröffentlicht habe zum Thema »Cynefin Model«, das Decision Framework von Dave Snowden. Dave Snowden unterscheidet zwischen vier Zuständen, in denen Lösungen gefunden werden müssen: einem geordneten Zustand, in dem Ursache und Wirkung direkt miteinander korrelieren, einem komplizierten Zustand, in dem es eine Überlagerung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen gibt, einem komplexen Zustand, in dem rückblickend begründet werden kann, warum Dinge so sind, wie sie sind und einem chaotischen Zustand, in dem unter Zeitdruck schnell Entscheidungen getroffen, dann jedoch auch sorgsam beobachtet werden müssen, um die eigenen Schritte immer wieder neu auszurichten. 

Das aktuelle Problem, mit dem Ihr gerade konfrontiert seid und das euch herausfordert, ist, dass ihr heute agieren müsst. Ohne zu wissen, was morgen ist. Das Dumme ist, wenn man sich die oben genannten vier Felder nicht klar macht und sich bewusst macht, in welchem Status wir uns gerade befinden, reagiert bei jedem der Autopilot. Und je angespannter die Situation, je betroffener vom Coronavirus Ihr seid, umso mehr folgt Ihr eurem Autopiloten. 

Liebes Management, liebe Unternehmer, liebe Boards, liebe Führungskräfte, alle die heutzutage Menschen führen, 

bitte nehmt euch die Zeit, vorher zu überlegen, aus welchem Status, aus welchem Zustand heraus, muss diese Situation gelöst werden. Was ist das für ein Problem? Aus welchem Feld kommt dieses Problem? Um dann zu entscheiden, was und wer vielleicht auch der Richtige ist, um die Aufgabe zu übernehmen. 

Im Status 1 – geordnet, brauche ich jemanden, der Prozessdenken hat, der sehr klar strukturiert vorgeht. Schon ab Status 2 – kompliziert, braucht es jemanden, der die Fähigkeit hat, unterschiedliche Experten an einen Tisch zu bekommen und dann auch die innere Größe hat, mit den Experten zu diskutieren, auf dieser Basis eine einheitliche Meinung zu beschließen und diese zu kommunizieren. Gerade im chaotischen Status 4, und in dem befinden wir uns gerade alle, habt ihr nicht genügend Informationen. Das was passiert, steht derzeit in der Glaskugel und muss erst noch herausgefunden werden. Da braucht es jemanden, der umsichtig, aber entscheidungsstark ist und die Achtsamkeit hat, die getroffenen Entscheidungen minütlich zu hinterfragen, zu beleuchten und die Ergebnisse zu beobachten, um daraus dann wiederum die richtigen Konsequenzen zu ziehen und die nächsten sinnvollen Schritte zu gehen. 

Bitte liebe Führungskräfte überlegt in der aktuellen Krise, welche Aufgaben habt ihr, die ihr lösen solltet und wer innerhalb eures Teams ist für diese Aufgabe der richtige Mann bzw. die richtige Frau. 

Zur weiteren Literatur empfehle ich meinen Artikel »Die Physik von Digitalisierung und Change 2020. Wie Menschen sich in der digitalen Welt behaupten«

oder direkt die Seite von Dave Snowden 


von Marion Bourgeois 01 Apr., 2020
Täglich beobachte ich die Auswirkungen, die die derzeitige Corona-Krise auf unser Land hat. Täglich sehe ich offizielle Daten - sowie inoffizielle Gegenmeinungen. Täglich sehe ich leider dabei, dass die kritischen Stimmen zunehmend mundtot gemacht werden. Als ehemalige Wissenschaftlerin, langjährige Führungskraft innerhalb eines Konzerns, seit einigen Jahren selbstständige Beraterin - aber auch Mutter von zwei jungen Männern (17 und 19) stelle ich mir zunehmend Fragen wie: • Warum ist es nicht möglich, einen konstruktiven Dialog zu führen - und die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen? • Warum setzen sich nicht die derzeit führenden Zahlenversteher zusammen, um eine ganzheitliche Meinung zu entwickeln? • Oder zumindest einen offenen Austausch über das Zahlenmaterial mit allen möglichen Konsequenzen zu erwägen? Dass wir alle nur auf Sicht steuern können, ist in einer Situation wie der aktuellen, absolut verständlich. Wer das Cynefin-Modell der Entscheidungslogiken verstanden hat, erkennt, dass wir mit falschen Ansätzen nach der Lösung suchen. Ganz klar haben wir es hier mit einer Situation zu tun, die chaotische Eigenschaften aufweist. Es herrscht Zeitdruck. Es gibt keine klare Ursache-Wirkungszusammenhänge. Woran die Experten der Bundesregierung uns – zumindest in der Öffentlichkeit – teilhaben lassen, ist jedoch die Lösungssuche nach den bewährten Prinzipien des komplizierten Systems. Jeder Logiker kann sagen, dass wir damit nicht die richtigen Wege gehen! Da reden Experten ausschließlich miteinander. Da werden keine ganzheitlichen Lösungen gesucht, sondern nur Teilaspekte betrachtet. Eine Lösung findet man auch nicht, wenn man nur in das eigene Sachgebiet schaut. Was es heute braucht, ist den positiven Diskurs, die Auseinandersetzung für ein positives Zukunftsbild. Die Fragen, die wir als Gesellschaft beantworten müssen, sind so viel umfassender: • Wie lösen wir die Corona-Krise? • Wie erhalten wir unseren Planeten lebenswert für die nachfolgende Generation? • Wie gehen wir als Gesellschaft mit der technologischen Disruption um? * Wie wir sehen, sind dies alles globale Themen. Und ich bin weiß Gott keine Expertin für irgendeines dieser Themen. Aber ich sehe, dass wir Antworten darauf nicht einzeln geben können, sondern als holistisches Bild entwickeln müssen. Dass uns keine nationalen, kurzgegriffenen Lösungen helfen können – das hat Corona uns jetzt schon gezeigt! Daraus ableitend, sollten wir endlich Antworten finden. Und gemeinsam ein Bild entwickeln, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen. Mein Wunsch: Ein offener Austausch mit Vertretern von Gesundheit, Ethik, Ökonomie, Ökologie, Politik und Medien zur Erarbeitung einer lebenswerten Zukunft! Wer mag dies konstruktiv mit diskutieren? * Und damit meine ich nicht die Digitalisierung in Form von Homeoffice, sondern die Fragen nach genetisch manipulierten höher-schneller-weiter-besseren Kindern, die in der Folge die Kluft zwischen Arm und Reich in Szenarien treiben werden, von denen wir uns heute noch kein Bild machen wollen. Questions must be encouraged! The Corona virus discussion: Why can we not allow other opinions in a democracy or at least discuss them openly? This could be the only way to create a future worth living. Every day I observe the effects that the current corona crisis is having on our country. Every day I see official data - and unofficial counter-opinions. Every day, unfortunately, I see that the critical voices are increasingly silenced. As a former scientist, longtime manager within a corporation, self-employed consultant for several years - but also mother of two young men (17 and 19) I increasingly ask myself questions like: - Why can't we have a constructive dialogue - open to the public? - Why don't the currently leading number crunchers get together to develop a holistic opinion? - Why aren't we we having an open exchange about the figures with all possible consequences? The fact that we can all only steer by sight is absolutely understandable in a situation like the current one. Anyone who has understood the Cynefin model of decision making can see that we are looking for the solution with the wrong approaches. Clearly we are dealing with a situation that has chaotic characteristics. There is time pressure. There are no clear cause-and-effect relationships. However, what the experts of the Federal Government are letting us participate in - at least in public - is the search for solutions according to the proven principles of the complicated system. Any logician can say that we are not going down the right path with this! Experts talk privately with each other. But there are no holistic solutions sought, only partial aspects are considered. A solution cannot be found by looking only into one's own field of expertise. What is needed today is a positive discourse, a discussion for a positive image of the future. The questions that we as a society must answer are so much more comprehensive: - How do we solve the Corona crisis? - How do we keep our planet worth living for the next generation? - How do we as a society deal with technological disruption? * As we can see, these are all global issues. And God knows I'm not an expert on any of them. But I see that we cannot give answers to them individually, we must develop them as a holistic picture. We must invite questions and a range of expert voices into the discussion. No simple national, short-sighted solution can help us - Corona has already shown us! From this crisis, we should finally find answers. And develop a picture together of how we want to shape our future. My wish: An open exchange with representatives of health, ethics, economy, ecology, politics and media to work out a future worth living! Who wants to discuss this constructively? * And by this I do not mean digitalization in the form of home offices, but rather the questions about genetically manipulated higher-faster-further-better children, who will subsequently drive the gap between rich and poor into scenarios of which we do not yet want to have a picture today.
Das Purpose Book
von websitebuilder 24 Jan., 2020
Wir schrieben zusammen ein Buch über den Sinn des Lebens und wie Entscheidungen unsere Führungsreise zum Erfolg geprägt haben...
Digitalisierung vs. Menschlichkeit
von websitebuilder 08 Nov., 2019
Anfang der letzten Woche durfte ich mit meiner KeyNote die »Annual ACMP Conference« in Frankfurt eröffnen. Phantastisch, was für ein Tag das wurde. Nachdem ich meine Keynote über die Physik des Change Managements und der Digitalisierung gehalten hatte, folgten mir gleich fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Masterclass zum gleichen Thema. Und w as dort passierte, war großartig. Die Menschen waren großartig. Das Ergebnis war großartig. Wir haben über die »worst case«-Szenarien diskutiert, die passieren können, wenn wir die Welt digitalisieren. Und zwar interaktiv, im Dialog, in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess. Und ich bin dankbar, dass ich diesen so führen durfte. Als Fazit ein sehr homogener Blick auf die Prioritäten: es ist die Angst, die Menschlichkeit zu verlieren! Folglich haben wir die meiste Zeit damit verbracht, Ideen zu entwickeln, wie man diese Herausforderung meistern kann und waren uns einig, dass sich ein jeder nur auf eine von ihnen konzentriert. Vielleicht eine gute Idee, zu lesen, zu kommentieren und auch zu handeln. Denn für jeden von uns wird jeder kleine Schritt in diese Richtung helfen! An dieser Stelle womöglich ungewöhnlich, aber ich halte es schlicht für authentisch, Teile unserer erarbeiteten Charts genau so wiederzugeben und damit die Chance zu eröffnen, sie auch in diesem Blog wirken zu lassen. IDEEN GEGEN DIE ANGST Regeln »Wie man sich in einer digitalen Welt verhält« Orte festlegen, an denen man sich persönlich trifft Balance zwischen digitalen und menschlichen Berührungspunkten finden Ein Team aufbauen Digitalisierung nutzen, um Menschen besser zu verbinden! (Beispiel: »Walking Date«) Aufbau unvollkommener (menschlicher) Technologien Sich über seine Entscheidungen im Klaren sein Die Diskussion muss über und um die Menschen beginnen »Programm zur menschlichen Transformation« Fähigkeiten entwickeln, um nicht völlig abhängig von der Technologie zu sein Fokus auf den Kern der Erziehung Technologie als Aktivator Wie man Technologie kreiert Zeitersparnis für mehr menschliche Interaktion nutzen Den bewussten Einsatz von Technologie erlernen Gründung einer Akademie für zukünftige Berufsbilder DIGITALISIERUNG Worst Case: Verlust der Verbindung, der Persönlichkeit, der Menschlichkeit/des Gleichgewichts zwischen Menschlichkeit und Technologie Verlust von Arbeitsplätzen Das Lösen vom eigenen Warum Verlust der Funktionsfähigkeit Ich möchte das sehr bewusst so stehen lassen und dazu anregen, immer wieder Gelegenheiten zu nutzen, Diskussionen zum Thema Digitalisierung in die Richtung der Menschen zu führen. Zu uns, die wir alle in der Digitalen Transformation leben und arbeiten.
Dr. Marion Bourgeois erklärt ihre Formel zu Erfüllung und Erfolg
von websitebuilder 09 Okt., 2019
Das ist sie: Die »Bourgeois'sche Formel« Eine Woche liegt meine Keynote auf der Gedankentanken-Bühne zurück und die Ereignisse, das Gefühl und das Feedback wirken noch immer nach. Positiv. Und ich genieße jede einzelne Reaktion darauf in den unterschiedlichen Kanälen...
Dr. Marion Bourgeois - Stufen der Abwehr
von websitebuilder 24 Sept., 2019
Die 5 Stufen der Abwehr. Was tun, wenn der andere partout nicht will?
»Daten zur Weisheit über Information, Wissen und Einsicht.«
von websitebuilder 03 Sept., 2019
Wenn wir die Fähigkeit generieren, Wissen zu synthetisieren, um ein tiefes Verständnis eines Problems zu kanalisieren. Damit kommt schließlich zumindest die Aussicht, »Weisheit« zu erlangen. Die Fähigkeit, Erkenntnisse zu nutzen, um fundierte Entscheidungen zu erleichtern.
Dr. Marion Bourgeois beim Speaker Slam in Düsseldorf
von websitebuilder 26 Aug., 2019
Und ich als Kölnerin in Düsseldorf mittendrin. Witwe, Mutter, Physikerin, Exklusiv-Coach, Mensch. Und Inhaberin meiner eigenen Erfolgsformel.
von websitebuilder 20 Juni, 2019
Zwei intensive Tage in der »Luxembourg School of Business« liegen hinter mir. Zwei Tage gefüllt mit Inspiration, Kommunikation, Lernen und »Machen«.
von websitebuilder 19 Juni, 2019
Teilnehmerinnen aus sieben Nationen haben einen derartig starken Eindruck auf mich hinterlassen, dass ich mir sicher bin: Ladies, so werden wir die Quote ohne Quote erhöhen!
von websitebuilder 14 Juni, 2019
Bonsoir de Paris!
Share by: