Fragen müssen doch erlaubt sein!

6. April 2020

Täglich beobachte ich die Auswirkungen, die die derzeitige Corona-Krise auf unser Land hat. Täglich sehe ich offizielle Daten – sowie inoffizielle Gegenmeinungen. Täglich sehe ich leider dabei, dass die kritischen Stimmen zunehmend mundtot gemacht werden.

Als ehemalige Wissenschaftlerin, langjährige Führungskraft innerhalb eines Konzerns, seit einigen Jahren selbstständige Beraterin – aber auch Mutter von zwei jungen Männern (17 und 19) stelle ich mir zunehmend Fragen wie:
• Warum ist es nicht möglich, einen konstruktiven Dialog zu führen – und die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen?• Warum setzen sich nicht die derzeit führenden Zahlenversteher zusammen, um eine ganzheitliche Meinung zu entwickeln?• Oder zumindest einen offenen Austausch über das Zahlenmaterial mit allen möglichen Konsequenzen zu erwägen?

Dass wir alle nur auf Sicht steuern können, ist in einer Situation wie der aktuellen, absolut verständlich. Wer das Cynefin-Modell der Entscheidungslogiken verstanden hat, erkennt, dass wir mit falschen Ansätzen nach der Lösung suchen. Ganz klar haben wir es hier mit einer Situation zu tun, die chaotische Eigenschaften aufweist. Es herrscht Zeitdruck. Es gibt keine klare Ursache-Wirkungszusammenhänge. Woran die Experten der Bundesregierung uns – zumindest in der Öffentlichkeit – teilhaben lassen, ist jedoch die Lösungssuche nach den bewährten Prinzipien des komplizierten Systems. Jeder Logiker kann sagen, dass wir damit nicht die richtigen Wege gehen!Da reden Experten ausschließlich miteinander. Da werden keine ganzheitlichen Lösungen gesucht, sondern nur Teilaspekte betrachtet.
Eine Lösung findet man auch nicht, wenn man nur in das eigene Sachgebiet schaut. Was es heute braucht, ist den positiven Diskurs, die Auseinandersetzung für ein positives Zukunftsbild.

Die Fragen, die wir als Gesellschaft beantworten müssen, sind so viel umfassender:

• Wie lösen wir die Corona-Krise?• Wie erhalten wir unseren Planeten lebenswert für die nachfolgende Generation?• Wie gehen wir als Gesellschaft mit der technologischen Disruption um?

Wie wir sehen, sind dies alles globale Themen. Und ich bin weiß Gott keine Expertin für irgendeines dieser Themen. Aber ich sehe, dass wir Antworten darauf nicht einzeln geben können, sondern als holistisches Bild entwickeln müssen. Dass uns keine nationalen, kurzgegriffenen Lösungen helfen können – das hat Corona uns jetzt schon gezeigt!
Daraus ableitend, sollten wir endlich Antworten finden. Und gemeinsam ein Bild entwickeln, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen.

Mein Wunsch: Ein offener Austausch mit Vertretern von Gesundheit, Ethik, Ökonomie, Ökologie, Politik und Medien zur Erarbeitung einer lebenswerten Zukunft! Wer mag dies konstruktiv mit diskutieren? 

* Und damit meine ich nicht die Digitalisierung in Form von Homeoffice, sondern die Fragen nach genetisch manipulierten höher-schneller-weiter-besseren Kindern, die in der Folge die Kluft zwischen Arm und Reich in Szenarien treiben werden, von denen wir uns heute noch kein Bild machen wollen. 

Questions must be encouraged!The Corona virus discussion: Why can we not allow other opinions in a democracy or at least discuss them openly? This could be the only way to create a future worth living.
Every day I observe the effects that the current corona crisis is having on our country.Every day I see official data – and unofficial counter-opinions.Every day, unfortunately, I see that the critical voices are increasingly silenced.
As a former scientist, longtime manager within a corporation, self-employed consultant for several years – but also mother of two young men (17 and 19) I increasingly ask myself questions like:
– Why can’t we have a constructive dialogue – open to the public?– Why don’t the currently leading number crunchers get together to develop a holistic opinion?– Why aren’t we we having an open exchange about the figures with all possible consequences?
The fact that we can all only steer by sight is absolutely understandable in a situation like the current one. Anyone who has understood the Cynefin model of decision making can see that we are looking for the solution with the wrong approaches. Clearly we are dealing with a situation that has chaotic characteristics. There is time pressure. There are no clear cause-and-effect relationships. However, what the experts of the Federal Government are letting us participate in – at least in public – is the search for solutions according to the proven principles of the complicated system. Any logician can say that we are not going down the right path with this!Experts talk privately with each other. But there are no holistic solutions sought, only partial aspects are considered. A solution cannot be found by looking only into one’s own field of expertise. What is needed today is a positive discourse, a discussion for a positive image of the future.
The questions that we as a society must answer are so much more comprehensive:
– How do we solve the Corona crisis?– How do we keep our planet worth living for the next generation?– How do we as a society deal with technological disruption? *
As we can see, these are all global issues. And God knows I’m not an expert on any of them. But I see that we cannot give answers to them individually, we must develop them as a holistic picture. We must invite questions and a range of expert voices into the discussion. No simple national, short-sighted solution can help us – Corona has already shown us!
From this crisis, we should finally find answers. And develop a picture together of how we want to shape our future.
My wish: An open exchange with representatives of health, ethics, economy, ecology, politics and media to work out a future worth living! Who wants to discuss this constructively? 
* And by this I do not mean digitalization in the form of home offices, but rather the questions about genetically manipulated higher-faster-further-better children, who will subsequently drive the gap between rich and poor into scenarios of which we do not yet want to have a picture today.  

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